Konzertbesuch

Fünf Stunden Autofahrt zu einem Konzert? Da muss die Band schon wirklich sehr gut sein. Die WDR Big Band erfüllt dieses Prädikat. Also, nichts wie hin. Ticket und Hotel reservieren und schon kann es los gehen. Ein Leberkäse, zwei Mineralwasser, 500km, 50Liter Diesel und 5 Stunden später, komme ich mit leichten Hüftschmerzen am Veranstaltungsort an. Da findet bereits der Soundcheck statt, wo ich mich reinschleiche. Es fehlen noch zwei Trompeter und ein Posaunist. Dies beunruhigt offenbar niemanden. Die Tontechniker drehen an ihren unzähligen Knöpfen und geben Anweisungen. Ein Mischpult ist im Saal positioniert, wo zwei (Fach)Leute für den Sound im Saal zuständig sind. Der eine der beiden hat sogar die einzelnen Partituren vor sich. Ein weiteres Mischpult steht auf der Bühne und wird von einem Tontechniker bedient der für einen guten Bühnensound sorgt. Die Mikrophone der fehlenden Musiker, werden jeweils von Registerkollegen bespielt. Bob Mintzer (Dirigent) sitzt entspannt im Saal in der vordersten Reihe und ist mit seinem Handy beschäftigt. Es herrscht eine lockere Stimmung, trotzdem ist man konzentriert bei der Sache. Nachdem die Tontechniker mit ihrer Arbeit fertig sind, steht der Maestro unvermittelt auf und will das erste Stück anspielen. Etwa in der Hälfte winkt er mit einem zufriedenen Blick ab. Danach lässt er eine schwierige Passage eines weiteren Stücks spielen. Dem Chef ist es zu ungenau. Er lässt diesen Teil mit der Bemerkung "keep focused" wiederholen. Jetzt sitzt es. Anschliessend wir noch das Licht eingestellt. Dem einen Musiker ist es zu hell dem anderen zu dunkel. Nachdem sämtliche vorhandenen Lichtvariationen durchexerziert- und zusätzliche Pultlampen installiert sind, geben sich alle zufrieden. Nun scheint alles erledigt zu sein. Die Musiker treten ab.

Pünktlich um 20:00 Uhr betritt eine sportlich gekleidete Dame auf die Bühne und gibt sich als Managerin des im Hause ansässigen Jazzclubs zu erkennen. Nachdem sie sich als Fan von der WDR Big Band geoutet hat, gibt sie noch bekannt dass heute Abend ein ortsansässiger Trompeter den erkrankten Wim Both ersetzt. Nun wird das Mikrophon dem Manager der WDR Big Band übergeben. Der sagt dann das, was so gesagt wird vor einem Konzert. Nun endlich betreten die Musikerinnen und Musiker die Bühne. Es wird geklatscht und kurz bevor man eine Sehnenscheidenentzündung riskiert, tritt Bob Mintzer auf die Bühne. Nur so am Rande. Dieser äusserst sympathische und bescheidene Mensch hat mindestens Schuhgrösse 50! Ab jetzt geht es schnell. Die Zeit bis zur Pause verrinnt schneller als einem Lieb ist. Der zweite Teil vergeht im nu und plötzlich wird bereits das letzte Stück angesagt. Brav wird eine Zugabe heraus geklatscht. Der Saal leert sich, man trinkt noch ein Bier und versucht noch einen Musiker in ein "Fachgespräch" zu verwickeln. Nachdem man dem Lieblingsmusiker mitgeteilt hat, dass man selber auch in einer Big Band spielt und sogar das gleiche Instrument bedient, gehen alle glücklich und zufrieden nach Hause.

Ach, fast hätte ich es vergessen. Das Konzert war hervorragend!!!

(19.03.2017/RK)

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